Helden des Alltags: Unsere Müllwerker

Am 17. Juni ist „Tag der Müllabfuhr“. Wir werfen einen Blick auf unsere tatkräftigen Müllwerker, die ihren Dienst im Sinne der Allgemeinheit verrichten. Die Arbeit dieser besonderen Berufsgruppe für Mülltrennung, Recycling und eine lebenswerte Umwelt ist beeindruckend. Was wäre, wenn wir sie nicht hätten? Wir sagen Danke und liefern spannende Zahlen zum Thema Müllabfuhr und Abfallwirtschaft im Landkreis Karlsruhe.
 

Zwei Müllwerker leeren die Abfalltonnen im Müllfahrzeug.

Die Initiative für den Aktionstag geht auf den US-Amerikaner John D. Arwood im Jahr 2011 zurück. Der Müllwerker in sechster Generation rief zunächst den „National Garbage Man Day“ ins Leben, der später auch internationale Aufmerksamkeit erhielt.
 
An diesem Aktionstag sollen all diejenigen in den Fokus rücken, die täglich Städte und Straßen von Müll befreien und dafür sorgen, dass die Mülltonnen geleert werden und auch Sperrmüll oder Elektrogroßgeräte eingesammelt werden. Ob bei Wind, Regen, Hitze oder Schnee – Mülltrennung und Recycling wären ohne die tägliche Arbeit der Müllwerker gar nicht denkbar.

Zahlen & Fakten zur Müllabfuhr im Landkreis Karlsruhe

  • Rund 150 Müllwerker sind jeden Tag im Landkreis Karlsruhe im Einsatz.
  • Bei der Leerung der Wertstoff- bzw. Biotonne legt jeder Müllwerker täglich bis zu 30 Kilometer Fußweg zurück. Der Restmüll wird im Gegensatz zu den beiden anderen Fraktionen fast ausschließlich durch einen Seitenlader eingesammelt. Dadurch wird nur der Fahrer benötigt.
  • Allein beim Restmüll werden im Landkreis pro Tag im Schnitt rund 6.000 Behälter geleert.
  • Insgesamt stehen bei Haushalten rund 311.000 Mülltonnen zur Leerung.
  • Jährlich werden rund 104.000 Tonnen Restmüll, Bioabfälle und Wertstoffe in Haushalten gesammelt und anschließend von Müllwerkern abgefahren. 
  • Rund 60 Müllfahrzeuge sind für die Abfallsammlung und -entsorgung im Landkreis Karlsruhe unterwegs.

Darum ist die Müllabfuhr so wichtig

Die Müllabfuhr ist ein elementarer Bestandteil der modernen Kreislaufwirtschaft. Zur Erinnerung: Das Ziel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist es, möglichst viele Stoffe zurück in den Wertstoff-Kreislauf zu führen. Das heißt, Ziel ist es, möglichst viele Abfälle zu recyceln, damit unsere Wertstoff-Ressourcen und damit auch unsere Umwelt geschont werden. Ohne die Einsammlung der Abfälle kann keine Verwertung, also kein Recycling, stattfinden. Und nicht nur die Umwelt dankt der Müllabfuhr, auch wir Menschen profitieren von der Arbeit jedes einzelnen Müllwerkers. Denn Dank des gut organisierten Abfallentsorgungssystems in Deutschland kann die Ausbreitung von Ungeziefer, Schädlingen und Krankheiten verhindert und die Lebensqualität gesteigert werden – Denn niemand möchte in einer stinkenden Stadt zwischen Müllbergen und Ratten leben.
 

Ressourcenschonung durch Recycling

Es ist ganz klar, dass es für jeden von uns an oberster Stelle stehen sollte, Abfälle zu vermeiden. Da sich einige Abfälle jedoch nicht vermeiden lassen, sorgen die Abfallwirtschaftsbetriebe dafür, mit Hilfe von Recycling das Beste daraus zu machen. – Im wahrsten Sinne des Wortes: Ganze 99 Prozent der entstehenden Abfälle können im Landkreis Karlsruhe verwertet werden und nur 1 Prozent der Abfälle landet auf Mülldeponien [1]. Für die Verwertung von Abfällen gibt es zwei Optionen: Die stoffliche und die energetische Verwertung. 59 Prozent der Abfälle davon werden stofflich verwertet [1].

So werden aus unseren Bioabfällen Biogas und Kompost gewonnen, aus Papier und Plastik werden Recycling-Papier und recyceltes Plastik und auch Metall und Glas können für die Produktion von neuem Metall und Glas aufbereitet werden.

Die restlichen 40 Prozent der Siedlungsabfälle werden energetisch verwertet. Insgesamt wurden im Jahr 2022 mit den Abfällen aus dem Landkreis durch die energetische Verwertung 28.100 MWh Strom und 80.800 MWh Wärmeenergie für Fernwärmenetze erzeugt. Im Rahmen der Vergärung von Bioabfällen wurden zusätzlich 1.000 MWh Strom produziert. Bei einem Durchschnittshaushalt mit zwei bis drei Personen werden pro Jahr ca. 3,5 MWh Strom benötigt. Ein Einfamilienhaus benötigt pro Jahr ca. 17,5 MWh Wärmeenergie.
Mit der gewonnenen Energie konnten ohne Berücksichtigung der Netzverluste ca. 8.300 Haushalte mit Strom versorgt und für ca. 4.600 Einfamilienhäuser der Wärmebedarf gedeckt werden. [1]

Danke an alle Müllwerker

Die Abfallwirtschaftsbetriebe und alle dort tätigen Müllwerker leisten einen großen Beitrag für unsere Gesundheit, unsere Umwelt und die Natur. Wir möchten hiermit allen Müllwerkern für ihren täglichen Einsatz danken.  
Ob bei Regen, Schnee, Hitze oder klirrender Kälte – bei jeder Witterung sind sie zur Stelle und damit der Garant für eine verlässliche Entsorgung und anschließende Verwertung der Abfälle. So manche Schwierigkeit ist bei dem anstrengenden Job zu bewältigen, seien es enge Straßen und Gassen, zugeparkte oder überfüllte Tonnen (mitunter 200 Kilogramm schwer!) kann das sein? oder aber auch der Umgang mit gestressten Autofahrerinnen und Autofahrerinnen. Nicht zu vergessen: Auch Ausdauer ist gefragt. Am Tag kommen  bis zu 30 Kilometer Wegstrecke zu Fuß zusammen.
Insofern ist der Tag der Müllabfuhr eine gute Gelegenheit, die hier arbeitenden MItarbeiterinnen und Mitarbeiter zu würdigen und „Vielen Dank“ zu sagen.
 

    

Quellen:
 
[1] „Geschäftsbericht 2022 – Kreislaufwirtschaft im Landkreis Karlsruhe“ – Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis Karlsruhe
 

  

  

 
Autor: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: Titelbild: Niklas Kampmann Fotografie