So wird 2025 zum Nachhaltigkeitsjahr
Weniger Abfall und mehr Nachhaltigkeit – das ist unser Vorsatz für das Jahr 2025. Wegwerfen bedeutet auch immer Verschwendung wertvoller Ressourcen – sei es durch die Produktion, den Transport oder die Entsorgung. Wir erklären warum und zeigen, wie Abfälle im Alltag kinderleicht vermieden werden können.
Das Jahr 2025 rückt immer näher und damit auch der Gedanke an die guten Vorsätze. Wir wünschen uns ein nachhaltigeres Jahr 2025 und eine geringere Produktion von Abfällen im Alltag. Ein Vorsatz, der in erster Linie unserer Umwelt guttun würde. Jedes Wegwerfen bedeutet auch immer das Verschwenden von wertvollen Ressourcen. Dabei werden nicht nur die Rohstoffe und die Energie vergeudet, die zur Produktion benötigt worden sind, auch der Transport von Gütern sowie die Abfallverwertung verbrauchen erhebliche Mengen Energie und CO2.
Unsere Tipps für weniger Abfälle im Alltag
Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst anfällt. Leider ist das leichter gesagt als getan. Das springt besonders ins Auge, wenn wir darüber nachdenken, wo und wodurch überall Müll entsteht. Ganz gleich, wo wir uns befinden: zu Hause, beim Sport, bei der Arbeit oder im Urlaub. Wir kaufen ein, misten aus und werfen weg. Über sieben Milliarden Tonnen Abfall entstehen weltweit jährlich.[1] Vor allem für unsere Umwelt ist es wichtig, dass Abfälle vermieden werden, um Ressourcen zu schonen. Es geht darum, allen Dingen eine zweite Chance zu geben. Egal, ob es sich um Kleidung, elektronische Geräte oder andere Helfer unseres Alltags handelt. Mit unseren kleinen Tipps kann 2025 zum Nachhaltigkeitsjahr werden:
1. Unverpackt statt Verpackungsflut
Verpackungsabfälle machen einen erheblichen Anteil der Gesamtabfallmenge aus. In Deutschland fielen im Jahr 2021 laut Umweltbundesamt ganze 19,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an.[2] Pro Kopf entspricht das einem Verbrauch von 237 Kilogramm Verpackungsabfällen im Jahr.[3] Zwar werden in Deutschland ganze 96 Prozent dieser Abfälle verwertet, dennoch gilt: Besser als Recycling ist das Vermeiden. Schon allein durch einen kleinen Verzicht können wertvolle Rohstoffe, Energie und CO2 für die Neuproduktion eingespart werden.
Gerade bei Verpackungsabfällen ist der Verzicht oder zumindest die Reduktion der Mengen nicht schwer. Das funktioniert am einfachsten, wenn beim Einkaufen zum unverpackten Obst und Gemüse gegriffen wird. In einigen Städten gibt es sogar sogenannte „Unverpackt-Läden“, die verschiedenen Lebensmittel ohne Verpackung verkaufen. Stattdessen wird hier die eigene Mehrweg-Verpackung von zu Hause für den Transport mitgebracht. Mittlerweile sind auch die ersten Supermarkt-Ketten auf diese Verkaufsstrategie aufgesprungen. Der NABU listet einige Supermärkte in Deutschland auf, die unverpackte Lebensmittel verkaufen.
2. Mehrweg statt Einweg
Lässt sich auf eine Verpackung aus hygienischen oder logistischen Gründen nicht gänzlich verzichten, ist die Mehrwegverpackung der nachhaltigste Weg. Besonders leicht lassen sich Einwegverpackungen in folgenden Situationen gegen Mehrwegverpackungen ersetzen:
• Im Restaurant ab sofort immer eine Dose von zu Hause im Gepäck haben. Es ist total okay, das Essen nicht aufessen zu können. Smart ist es dann allerdings, die Mehrwegverpackung von zu Hause dabei zu haben, um unnötige Einwegverpackungen für den Transport der Speisen zu verschwenden.
• Ein Picknick vorbereiten, statt auf To-Go-Essen angewiesen zu sein. So ein Picknick schmeckt nicht nur gut und spart die Einwegverpackung, es schont auch den Geldbeutel.
• Die eigene Trinkflasche mitnehmen, statt Einweg-Trinkflaschen unterwegs zu kaufen. Gleiches gilt für den Coffee-To-Go. Ein Kaffee oder Tee im Thermobecher schmeckt unterwegs manchmal viel besser als daheim, das heißt aber nicht, dass das Heißgetränk nicht selbst zu Hause zubereitet werden kann. Auch das spart nebenbei Geld und dauert meist genauso lange wie das Anstehen an der Kasse. Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch, den Thermobecher oder die Trinkflasche unterwegs auffüllen zu lassen. Ein Tipp: Vorher nachfragen, ob der Kaffee direkt in den eigenen Becher gefüllt werden kann. Ist das nicht der Fall, einen Kaffee im Keramik-Becher bestellen und selbst umfüllen.
• Immer ausreichend Leinenbeutel zum Einkaufen mitnehmen und lieber dahinein das lose Brot, Gemüse und Obst legen, um die dünnen Plastiktüten zu sparen. In vielen Supermärkten gibt es die kleinen Mehrwegbeutel mittlerweile auch zu kaufen. Für alle Bastler bietet der NABU hier eine Anleitung zum Brotbeutel selbst nähen.
• Geschenke einpacken mit alternativen, nachhaltigen Verpackungen. Wie wäre es mit Zeitungspapier oder einem schönen Stoffbeutel statt dem klassischen Geschenkpapier. Wer nicht auf Geschenkpapier verzichten mag, kann es auch zweimal benutzen und so der Umwelt eine Freude machen.
3. Reparieren statt Wegwerfen
Ob Kleidungsstücke, Elektrogeräte oder das eigene Mobiliar, all diese Güter enthalten wertvolle Ressourcen und verdienen es mit Wertschätzung behandelt, statt achtlos entsorgt zu werden. Viele Dinge – zum Beispiel der kaputte Reißverschluss an der Hose, das gesprungene Handyglas, das kaputte Fahrrad oder der ausgesessene Sessel – können mit relativ wenig Aufwand repariert werden. Wenn es sich häufig auch (leider) nicht für den eigenen Geldbeutel lohnt, lohnt sich die Reparatur in jedem Fall für den Schutz unserer Umwelt. Selbst wenn sich der eine oder die andere für die Anschaffung eines neuen Kleidungsstücks entscheidet, muss das alte nicht einfach entsorgt werden. Eine Kleiderspende oder die Abgabe des ausgedienten Staubaugers kann so manchen Menschen noch eine Freude bereiten. Der Abfallwirtschaftsbetrieb bietet seit Oktober 2024 einen Tausch- und Verschenkmarkt an. Der kostenlose Online-Service steht rund um die Uhr unter www.verschenkmarkt-landkreis-karlsruhe.de zur Verfügung und ist übersichtlich gestaltet. Nutzerinnen und Nutzer können aus den Kategorien „Verschenken, Suchen und Tauschen“ sowie einer Vielzahl an Rubriken wählen, um das für sie passende Stück zum Tauschen oder Verschenken anzubieten bzw. zu finden. Damit möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer erreicht werden, ist der Tausch- & Verschenkmarkt auch über die Abfall App KA aufrufbar.
4. Bewusstsein statt Verschwendung
Zu unserem guten Vorsatz für das neue Jahr gehört auch unseren Alltagsgegenständen und Konsumgütern wieder mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Heute kann man alles im Überfluss und durch einen minimalen Aufwand ersetzen. Unser Abfall wird bequem vor der Haustür abgeholt. Allerdings ist dieses Konsumverhalten alles andere als umweltfreundlich.
5. Extra Tipp: Nachhaltige Geschenke
Wenn man bereits an nachhaltige Alternativen für das Geschenkpapier denkt, dürfen natürlich auch die Geschenke an sich mit einem Nachhaltigkeitsgedanken ausgewählt werden. Wer kennt sie nicht, die gut gemeinten Geschenke von Bekannten oder entfernten Verwandten, die uns aber leider so wirklich gar keine Freude bereiten und stattdessen in der hintersten Ecke des Schrankes und in ein paar Jahren im Abfall landen. Mit diesen drei Tipps passiert das nicht mehr:
• Bewusst schenken und Gedanken machen, was die zu beschenkende Person wirklich gebrauchen kann oder worüber sie sich freuen wird. Im Zweifelsfall kann man auch gerne mal nachfragen, worüber sich die Liebsten freuen würden, anstatt einfach irgendetwas zu schenken.
• Mit der persönlichen Note durch selbstgemachte Geschenke eine besondere Freude bereiten - zum Beispiel mit Geschenken aus der Küche oder dem Garten.
• Second Hand einkaufen und Gegenständen ein zweites Leben schenken. Das geht besonders gut bei technischen Geräten, die generalüberholt wurden, Kleidung und Möbelstücken. Vielleicht verbirgt sich auch ein Geschenk im eigenen Haushalt, mit dem einem Freund eine größere Freude bereitet wird. Auch hier gilt: Wer im Vorfeld fragt, ist auf der sicheren Seite und trifft eher den Geschmack der Liebsten.
Weniger Müll für unsere Umwelt
Deutschland ist zwar Weltmeister im Recycling, dennoch sind die Mengen an Abfall, die jedes Jahr in unseren Haushalten entstehen viel zu hoch. Ganze 50 Millionen Tonnen Abfall produzieren wir in Deutschland jährlich.[4] Und gerade, weil die Abfallberge immer weiter steigen, ist es umso wichtiger, dass Abfälle gar nicht erst entstehen. Vermeiden wir Abfälle in unserem Alltag, können wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und jede Menge Rohstoffe, Energie und CO2 einsparen. Also, packen wir es an. 2025 kann unser Nachhaltigkeitsjahr werden.
Übrigens: Welche Auswirkungen speziell die Lebensmittelabfälle auf unsere Umwelt haben, erklären wir in diesem Blog-Beitrag: BLOGBEITRAG/LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG/EWAV
Quellen:
[1] „Wertschätzen statt Wegwerfen“ – Beitrag vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Link:
https://www.bmuv.de/themen/kreislaufwirtschaft/wertschaetzen-statt-wegwerfen
[2] „Verpackungsabfälle“ – Beitrag vom Umweltbundesamt, März 2024, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertung-entsorgung-ausgewaehlter-abfallarten/verpackungsabfaelle#verpackungen-uberall
[3] „237 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf fielen 2021 in Deutschland an“ – Pressemitteilung vom statistischen Bundesamt, Dezember 2023, Link:
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/abfallwirtschaft_2023_bf.pdf
[4] „Abfallwirtschaft in Deutschland 2023“ – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Link:
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/abfallwirtschaft_2023_bf.pdf
„Weniger Müll im Haushalt“ – Beitrag vom Umweltbundesamt, Februar 2020, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/weniger-muell-im-haushalt
„Abfallvermeidung“ – Beitrag vom Umweltbundesamt, November 2021, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/abfallwirtschaft/abfallvermeidung
„Abfälle im Haushalt – Vermeiden, Trennen, Verwerten“ – Ratgeber vom Umweltbundesamt, Dezember 2020, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020_abfaelle_im_haushalt_bf.pdf
„Unverpackt einkaufen“ – Beitrag von der NABU, Link:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/einzelhandel-und-umwelt/nachhaltigkeit/19107.html
„Brotbeutel mit Tunnelzug nähen“ – Beitrag von der NABU, Link:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/alltagsprodukte/brotbeutel.html
AUTOR: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: to go becher: pexels, Fotios Photos, Nr. 28828392, UNverpackt: pexels, Polina Tankilevitch, Nr. 3735179,
Thermosbecher: pexels, Thirdman, Nr. 6500178, Geschenkverpacung aus Leinen: pexels, Anastasia Shuraeva, Nr. 6305916
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